Sonnensegler.de

AND HER DANCING AND HER LAUGHING.

Winter.December 13th, 2009

Wenn die Stadt schläft, atmet sie gemächlich und still vor sich hin. Der Lärm ist hinter die Hügel verschwunden, die Luft kann sich frei bewegen. Wind rauscht in Ecken, wo er sich noch verfangen kann. In anderen ist es einfach nur still. Man kann stehen bleiben, obwohl man friert, man kann die Halsschlagader am Mantelkragen pulsieren fühlen, die Augen schließen, der Stille lauschen: so fühlt sich innerer Frieden an.

Wenn ich an die Dinge denke die ich nicht verstehe, oder an die, die mir nicht gefallen, wenn ich an die Dinge denke die mir in der Woche ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben. Wenn ich an Dinge denke, die mich fröhlich machen.

Hinter den Gardinen der weihnachtlich geschmückten Fenster sitzen sie, sie haben Abend, endlich, sie sitzen vor den Flimmerkästen, sie essen zu Abend, sie unterhalten sich und lachen, sie tauschen Tag aus. Sie träumen sich Weihnachtsbäume in Wohnzimmerecken, zerreden Geschenkverstecke mit Wunschzettelgesprächen, trinken Tee, trinken keinen Tee, bügeln, räumen die Spülmaschine ein, räumen sie aus, schalten das Licht aus, schließen die Tür;

Das Leben ist ein großes, großes Mysterium, das es zu verstehen nicht gilt, aber zu erleben schon, ohne Umdrehen, der Rücken gehört in ein Bett, ein weiches gemütliches Bett, vielleicht sitzt jemand an der Bettkante und liest wunderliche Geschichten, welche, die noch viel seltsamer sind als das Leben, aber sie betten uns beruhigt in den Schlaf. Kalte Füße, die warm werden und die flauschige Bettdecke lieben. Die Schwere spüren. Eine gute Schwere, die müde macht.

Vielleicht nimmt uns Peter Pan diese Nacht mit, vielleicht fliegen wir in dieser Nacht ins Nimmerland, erleben Abenteuer, sind unterwegs.

Wenn der Morgen graut. Warum sagt man, dass der Morgen graut, wenn er doch rötet?, also: Wenn der Morgen rötet, langsam blaut, eine gelbe Sonne mit sich zieht, die klirrende Kälte ein Knistern und Rauschen in die Büsche legt, die Vögel picken nach Futter auf dem gefrorenen Boden, ein Knacken beim ersten Tritt auf die Wiese: Winter. Wenn man einatmet und es in der Nase schmerzt, und beim Ausatmen diese warme Wolke erzeugt, als habe man zu Rauchen begonnen. Wenn im Ohrstöpsel des mp3-Players etwas läuft, das des Morgens würdig ist, das einen so sanft in den Tag trägt wie die Gute-Nacht-Geschichte in den letzten Abend. Wenn man sich auf den Weg macht, auf einen Weg, der den lieben langen Tag dauern wird, man bewegt Füße von hier nach dort und dort, man sitzt, man steht, man argumentiert, man lebt ein wenig das Leben, aber mitbekommen tut man davon nicht viel.

Und in den späten Küchen backen sie Plätzchen, stechen sie aus dem Teig, essen rohen Teig und klagen später über Bauchschmerzen, hören Weihnachtslieder im Lokalradio, haben runde Gedanken in den Köpfen, wichtige, dringend zu erledigende -aber nicht jetzt! Holen sie aus dem Ofen, es duftet, Kinderhände greifen und dekorieren und Vorfreude glüht in ihnen, bald schon;

Nahende Feiertage, der Wunsch nach Familie, der Versuch, die Dinge gutzuheißen, einfach mal ins Sofa sinken, ausatmen und die lachenden Gesichter am Esstisch beobachten, müde sein und satt, glücklich, man blendet die Stimmen aus, hört die Stille vom Morgen, von der Nacht, Augen schließen. Nichts, das es in diesem Moment zu wünschen gäbe. Nichts schöneres.

You and me between the sheets
It doesn’t get better than this
The many windswept yellow Stickies of my mind
Or the molten, emotional front line
I couldn’t care less I’m transfixed in this absolute bliss

Sweet sleepless tumbling night
Mmm and the morning on your skin, a loved up light
Tracing patterns in the maze of your back
Softly, softly the goose bumps like that

And then a kiss
Mmm, maybe another
And another one

Imogen Heap – Between the Sheets

imagepostDecember 13th, 2009 imagetime00:25

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