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AND HER DANCING AND HER LAUGHING.

Island.November 2nd, 2009

Island ist da, wo der Regen aufhört.
An seiner Grenze wachsen unbekannte, unscheinbare Pflanzen. Man sagt, im Sommer blühen sie wunderschön.

Island ist, wenn wir unsere Lieder in den Abend hineinsummen, die Dämmerung besingend, fröhlich lachend die Bäuche halten, satt mit Glücklichsein.

Isländisch sprechen wir, wenn wir wir selbst sind. Ständig sprechen wir in Synonymen, Abkürzungen, Bildern, Fremdwörtern, doch brauchen tun wir es nicht. Wir formen Worte, für Außenstehende sonderbar, für uns jedoch vertraut.

Wenn es in Island kalt ist, ist das in Ordnung. Denn als Isländer ist man Kälte gewöhnt. Man erzählt sich einfach warme Geschichten, duftet den würzigen Tee, der von innen heraus die Seele auftaut, und wartet. Manchmal wartet man sehr lange. Aber noch immer hat es sich gelohnt.

Island kann sehr melancholisch sein, doch ich wollte dieses Land bereisen, wollte sehen, was es zu bieten hat, habe Erkenntnisse gewonnen, bin kleiner geworden in dieser Hinsicht, und größer in jeder.

Als ich in das Boot stieg, mich heimzubringen, wusste ich nicht mehr, wo das war, mein Heim. Denn jemand wie ich ist heimisch in einem Land wie Island. Doch man sagt, Island ist für die Heimgekehrten, beim ersten Mal zum Trost, beim zweiten Mal aus purer Wahrheit. Jetzt war es Zeit, zu gehen, um zurückzukehren.

Wenn ich an dieses wunderbare, weite Land zurückdenke, packt mich manchmal die Traurigkeit. Dann schlage ich ein Buch auf, blättere durch seine rauhen Seiten, atme den Duft des Papiers und gehe auf Entdeckungsreise.

Ob ich nach Island zurückkehre – ich weiß es nicht. Man sagt, wer von etwas träumen kann, dem wird es immer gut gehen.

imagepostNovember 2nd, 2009 imagetime21:47

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