Sonnensegler.de

Wie, frage ich, fängt man das an, das Sich-ohne-Einschränkung-gut-fühlen? Warum nur ist da immer der allerleiseste Zweifel im Hinterhofversteck des Kopfes?

Vielleicht ist es, weil man zuviel Prügel eingesteckt hat, zuviel gesehen, zu oft verzweifelt, zu selten getröstet worden ist, für länger, nicht genug.

Vielleicht ist es aber auch, weil der Zweifel der Teil des Kopfes ist, der einen unentwegt vorantreibt, er ist die formvollendete Perfektion, die man trotz des Nichterreichenkönnens immerzu anstrebt, was gut ist, und schlecht, und motiviert, und fallen lässt, wiederaufsteht, Hoffnung malt.

Solange der Zweifel ein gleichberechtigter Partner bei all unseren Entscheidungen ist, mal mehr, mal weniger (und ich plädiere für: öfter mal weniger), solange wir uns uns selbst sicher sind, oder eben auch nicht, am Ende aber nichts bereuen;

solange wir aus diesen Phasen des Pausierens und gleichzeitigen Lernens herausgehen in solche, die produktiv und gute-Laune-machend und einfach-mal-drauflos-Laufen sind;

genau solange werden am Ende die positiven Erinnerungen in unserem Leben überwiegen, sie werden uns beruhigt einschlafen und beim Aufwachen in die Sonne sehen lassen, einem neuen Tag entgegen.

Und sowieso sollte man viel öfter mal Fünfe grade sein lassen. (Rheinische Weisheit)