Meine Füße laufen barfuß über die rauhen, schmalen Grashalme, die getrocknet am Boden liegen. Ich spüre die Regentropfen, wie sie dick und warm auf meine Wangen tropfen, auf meine nackten Schultern, meine Haare. Meine Augen folgen dem Weg vor mir, konzentriert, zielstrebig, gewillt.
Wenn ich nach Hause gehe, gehe ich zu dir. Ich gehe mit dir und in dir, ich erwecke dich und ich lege dich schlafen. Wenn ich meinem einen Ziel folge, verwandelt sich die Welt in bunte Bänder, die meine ausgebreiteten Arme umweben und davonschweben, leicht und frei. Meine Füße gehen Stück um Stück, und dennoch sind sie auf einem verwundenen Pfad unterwegs, der eine Bedeutung hat und eine Geschichte erzählt.
Wenn ich nach Hause gehe, gehe ich in deine Arme. Gehe in deinen Blick, sehe mit ihm die Welt die du so wunderschön beschreibst, fühle die Tiefen und die Höhen, spüre die Gefühlslosigkeit die in eine knallende Euphorie schwimmt und mich erschauern lässt, so schön ist sie. Tausend Zeilen schreiben meine Hände, meine Ellenbogen lehnen auf der kühlen Fensterbank und sehen einen Himmel, der blau ist, Wolken, federleicht, ankündigend: Abend.
Wenn mich meine Füße in eine Richtung tragen, dann ist es ganz bestimmt deine, die Nadel des Kompass zeigt nach Sehnsucht, die Schilder zeichnen Gedichte, zart umspielen die bunten Bänder meine weißen Arme, verklärter Blick, glücklich.
Die Straßen sind leergefegt, die Musik ist verklungen, die Eiche wirft konturenhafte Schatten, ein Summen im Dickicht –
Hitze auf meiner Stirn, erwartungsvoll, wann kommst du, Regen?
Unwichtig ob ganz, ob sicher, nichts ist sicher, ich höre deine Musik mit deinen Ohren und sehe mit dir deinen Weg, werde dich ehren, werde dich ansehen, werde auf deiner Seite stehen, vom Ende des Tages und die ganze Nacht hindurch.
Wenn ich heimkomme, rieche ich den Duft von frischen Dingen, meine Finger erkennen Formen, meine Augen können nun ruhen, mein Herz klopft gleichmäßiger, meine innere Unruhe entweicht in luftleeren Raum, meine noch bedrückenden Gedanken werden gefangen von bunten Bändern, die sie hinforttragen in die weite, blaue Unendlichkeit.
Im Dunkeln leuchtet ein Licht auf der Veranda, das kann man sehen aus der Ferne, gleich wie weit man auch entfernt sein mag.
Es ist da.