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Früher hat man abends zusammengesessen, hat über unsinnige Dinge gesprochen, Bierflasche in der Hand, oder ein Glas Weißwein, mir fehlt das. Wir sitzen immer noch zusammen, aber es ist anders als früher. Die Leute, die damals dabei waren, das waren gute Leute, die sind jetzt irgendwo im Land verstreut, folgen anderen Interessen als ich, leben ihr Leben, es ist nicht so als hätte man sich voneinander verabschiedet, es war einfach so wie es war, da war eine mit einem neuen Job und die zog weg, nahm ihren Freund mit, manche bekamen Studienplätze woanders, irgendwann werden die Lücken der Weggezogenen gefüllt mit neuen Leuten.

Und ab und an, da sieht man sich wieder. Dann tauscht man Floskeln aus, die sind ehrlich gemeint aber verpuffen im Nichts, denn so schnell wie derjenige in das Leben getreten ist so schnell wird er auch wieder verschwinden.

Ich bin viel alleine neuerdings. Ich war das vorher auch schon, ich kenn das doch, aber das Alleinsein erreicht eine neue Dimension wenn man permanent online ist und weiß dass die Freunde gerade unterwegs sind, ohne einen, man sieht diese Kontaktliste und versucht, die Bedeutung dahinter zu sehen. Umgeben von so vielen Menschen, so viel zu tun, und trotzdem ein wenig einsam. Früher war das schöner. Da war man einsam und kannte es nicht anders. Früher war es in Ordnung, alleine zu sein. Jetzt kann ich das nicht mehr finden.

Ich könnte einen dieser Menschen anrufen. Eine E-Mail schreiben. Aber was würde ich schreiben? Dass er mir fehlt? Wie unglaubwürdig.

Manchmal ist es auch besser, Dinge ruhen zu lassen. Früher war früher.

In einer Woche vielleicht, wenn der Urlaub vorbei ist, werde ich jemanden anrufen. Bis dahin werde ich den übrigen Menschen um mich herum begegnen und mir einreden, dass doch alles ok ist.

Manchmal gibt es ein bisschen zuviel Realität, für meinen Geschmack. Manchmal hätte ich lieber Phantasieländer mit grünen Hügeln und Ponys und einem Regenbogen. Und im Himmel hängen Zuckerstangen und es schneit Konfetti.