Ich sitze im Oberholz mitten in Berlin, also in der Hauptstadt in einem W-Lan und Stromanschluss-versorgten Café und bin Web 2.0. Das heißt: re:publica-Programm durchlesen, Flickr-Bilder hochladen, twittern und ICQen, richtig unterhalten und Musik hören, auf das bunte Treiben unten auf der Straße gucken und gut fühlen.
Hier ist der erste Ort wo ich mal zur Ruhe komme. Eigentlich müsste ich arbeiten, für die Arbeit, aber so richtige Konzentration ist nicht da. Ich würde gerne raus in die Sonne, relaxen. Bin irgendwie nicht so ganz fit. Bin auch sehr blass.
Aber zu weitaus wichtigerem: Das geschah bisher auf der re:publica!
Nach einer sehr geruhsamen Nacht bei guten Freunden sind wir um viertel vor 10 zur re:publica im Friedrichstadtpalast los. Dass wir zu spät kamen UND noch 15 Minuten anstehen mussten, bis wir die Bänder und die Ausweise bekamen (sch*** Nachname mit “T” – längste Schlange!!) war dann irrelevant weil die Macher der re:publica selber zu spät waren. Nach einer kurzen und knackigen Einführung zum Thema “Shift happens” ging’s dann auch schon los mit John Kelly’s Vortrag zu “Mapping the global blogosphere” (siehe Bilder).
Bilder von der re:publica auf Flickr.com
Sehr interessant, wenn auch auf Uni-Niveau, denn so schnell wie der Experte die Folien durchklickte konnte man den genauen Sinn der Diagramme gar nicht erfassen, war der Vortrag “Mapping the global blogosphere” von John Kelly. Hauptsächlich ging es um die Erfassung der meistgebloggten und gesuchten Themen in den USA, England, Deutschland, Iran und Afghanistan sowie Russland. Dabei kristallisierte sich heraus, dass im Iran und in Afghanistan der Schwerpunkt der Themen auf Politik liegt und in Russland die Blogosphäre durch die nicht vorhandene Pressefreiheit stark von offiziellen Medienseiten abhängt, die selbst der Zensur unterliegen. Ganz anders in Deutschland, wo neues direkt gebloggt wird und die Medienseiten selber darauf zurückkommen. So in der Art.
Was sofort herausstach war der Fakt, dass es kein W-LAN gab. Kein einziges. An der Leinwand prangte ein mit Word handgeschriebenes “W-LAN kommt bald”…Sprung zu 14.30 – immer noch kein W-LAN. Bisher nur etappenweise (mal 5-10 Minuten eine Verbindung). Grausames Arbeiten so. Zum Glück habe ich den Vodafone/Fonic-Stick dabei.
Die übrigen Beiträge konnte man getrost vergessen. Bei “Medien im Wandel der Zeit” war die Diskussion on-stage offtopic und die on-screen total toll ^^ Denn just in dem Moment wurde das W-LAN wieder zur Verfügung gestellt und die Diskussion auf dem Twitter-Board explodierte mit Kommentaren aller Art…Aufmerksamkeit weg und hin zu den Kurzmeldungen an der Wand…*lach* Sehr amüsant das Ganze.
Seit heute weiß ich warum die Leute so gerne twittern: das ist wie auf eine Toilettenwand schreiben und keiner weiß wer’s war, aber alle finden’s (meist) lustig.
Das war also der erste Tag der re:publica. Morgen mehr spannende Topics, Features und wie der Quatsch auch heißen mag… 🙂
Wäre cool gewesen, wenn die Präsentationen schon vorher als Download zugänglich gemacht worden wären. Das hab ich mir in der Uni auch oft gewünscht. Aber ohne eine Internetverbindung wäre das ebenfalls schwierig gewesen 🙂
Naja, wir leben halt doch noch nicht in der Zukunft, sondern in der Gegenwart, da ist für jeden zugängliches W-Lan noch nicht drin 😉