Sonnensegler.de

AND HER DANCING AND HER LAUGHING.

Before the storm.November 21st, 2008

Während ich Chillout- und Funk-Klängen lausche, meinen Chai Latte mit viiel aufgeschäumter Milch schlürfe und parallel gutaussehende Schauspieler aus Donna Leon ausspioniere, hat sich eine unscheinbare Stille über das Land gelegt. Draußen ist es ruhig. Nur ein Flugzeug in weiter Ferne. Eben ging noch der Wind, pustete mir bei meinem abendlichen Foto-Spaziergang die Haare ins Gesicht und um es herum, und jetzt: Ruhe vor dem Sturm. Alle haben es gehört in den Nachrichten, der Wintereinbruch ist nah. Was soll ich davon halten?

Ich friere wie ein Mädchen (bin ja auch eines) und sehne mich daher momentan wie nie zuvor nach Wärme. Die wärmende Tastatur für eisige Webdesigner-Hände habe ich mir aus dem Kopf geschlagen, die USB-Handschuhe für die Maus erachte ich dagegen als revolutionär, den Heizkörper auf 4, den Kopf mit warmen Gedanken gefüllt, warmen Farben, ich träume von einem veränderten Webauftritt, von einer allgemeinen Veränderung, ich denke zu pessimistisch wurde mir vor Augen gehalten. Und es stimmt.

Die Dinge um mich herum sind offen, wie immer, die Seele wünscht sich einen Ausbruch ins verbotene Land, in das Land der Bücher (=Bücherei, habe mir stattdessen das hier von FM4 bestellt und die hier: Jackie in Silber , Dies und das und das) und eine Tour durch den heimischen Teeladen (oh Gott wie ich das vermisse!), am besten beides an einem Abend, und Gemma Hayes singt vorwurfsvoll:

Stop chasing every little thing that sparks
You carry all you ever need in your heart

Ist das hier ein Anflug von meinem alten Ich? Ich weiß es nicht. Ich bin tatsächlich desöfteren etwas niedergeschlagen, ich komme einfach unheimlich schwer mit den Gegebenheiten in diesem weltlichen Leben zurecht, der Gesellschaft und ihren sozialen und bürokratischen Regeln, den Grenzen in und an allem, dem Normalsein und dem Mundhalten. Ich kann nunmal nicht den Mund halten. Kann ich nich.

Ich hasse es dass Amazon immer noch keine intuitive Suche hat. Zudem sind gerade alle meine etwa 100-Artikel-langen Wunschlisten verschwunden, ich hoffe das ist eine nicht lang andauernde Update-Phase oder ein schlechter Scherz.

Aber zurück zur guten Laune. Die ist da, ist ungebrochen, woher sie kam: unergründlich, ob sie gehen wird: ziemlich vorhersagbar, ich muss schnell etwas aus ihr machen. Zum Beispiel eine Webseite. Oder meine nachgezeichnete Vektorgrafik von einer Orchidee weitermachen. Sowieso bin ich heute wieder so multilingual (Portugiesisch- Spanisch-Französisch-Englisch) Papier muss her, schnell, ein Stift liegt hier, ich muss Ideen aufschreiben bevor sie mit dem Schneesturm im Universum meines Kopfes verschwinden, ungeachtet in ihrer Schönheit (davor fürchte ich mich seit eh und je), muss sie packen und verwerten. Ich missbrauche Ideen. Tut mir Leid.

Nach Schreiben ist mir auch. Das finde ich gut. Denn ich habe seit Jahren nichts gutes mehr geschrieben. Ich finde es schön, dass allmählich die ganzen tollen Kurzgeschichten-Talente entdeckt werden (siehe oben: Andreas Stichmann, nachzubewundern hier: Der goldene Stern.) Vielleicht gehöre ich ja irgendwann auch mal dazu. Ich glaube allerdings eher nicht, denn: ich habe Angst vor Publikum vorzutragen. Ich verhaspel mich, betone nicht richtig (nur in meinem Kopf beim Kopflesen), lernen müsste ich das. Zum Abschluss des Beitrags werde ich wohl einen Text von mir hier reinstellen. Oder zwei, drei. So als Lesegenuss. Hoffe es ist einer für euch. Die Bilder stammen übrigens aus dem Sommer.

> Zu den Geschichten >

Fisheye portrait of a bike on a field path close shot of a summery field with blue flowers caption of flashes in a thunderstorm

imagepostNovember 21st, 2008 imagetime00:40

1 Kommentar

  1. Seppo:

    So gefällst Du mir schon besser… such Dir das positive und notfalls muss man es selber kreieren!

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