Eben kam ich vom Aldi und hörte irgendwo einen Schwarm Gänse schnattern. Ich konnte die Richtung leider nicht ausmachen, aber dann schoss es mir durch den Kopf, dass das womöglich die Gänse sind, die an Sankt Martin “geopfert” und per Martinslos an hungrige Menschen verteilt werden – tot natürlich.
Na hoffentlich nicht. Habt ihr den Film Amy und die Wildgänse gesehen? Ja, genau.(…)
edit// Heute ist ein guter Tag. Wir sind gestern auf dem Heather Nova-Konzert im E-Werk in Köln gewesen, nachdem mein Bruder mir die Karten (ganz uneigennützig wie er sagt ^^) zum Geburtstag geschenkt hatte. Und wahrlich glich dieses Konzert einem schönen Geschenk.
Als Vorband gab es Mañana, eine Schweizer Band die Musik á la Coldplay oder Evermore macht, zusammen mit der gigantischen Lichtshow ein Spektakel, bei dem wer Böses dabei denkt tatsächlich der Gedanke der “Show” hätte kommen können- aber die können wirklich Musik machen! Hätte der Frontmann und Leadsänger nicht zwischendurch deutsch geredet, hätte ich an die neue Popentdeckung Englands geglaubt. Aber so – WOW. Die Stimme des Sängers erinnert sehr an Evermore (Homepage – Myspace), und würde man die Tapes nacheinander stoppen, würde man sicher viele Gemeinsamkeiten entdecken. Da Evermore aber bisher nur in Australien bekannt sind und sobald nicht hier auftreten werden, begnüge ich mich umso mehr mit Mañana.
Hier ein Auszug aus dem Liveauftritt:
Mañana live in Köln (Auszug von meinem Handy)
Und hier zum Vergleich die Studioaufnahme:
Mañana- Make a tiger (Video bei youtube)
Da find ich live aber um Längen besser!!
Danach kam Heather. Meine Güte, ich hatte keine Ahnung wie klein die Frau ist! Umso erstaunlicher, was für ein Organ sie besitzt. Die kann singen dass dir ganz anders wird, so mit Gänsehaut (oh oh s.o.) und weichen Knien und so. Einige Lieder kannte ich garnicht, weil ich South und Redbird bisher noch nicht lauschen konnte, aber die allseits bekannten und beliebten “Heather-Nova-Songs” “Sugar”, “Not Only Human” oder”I wanna be your light” riefen heftigen Applaus aus dem Publikum hervor. Wieviel und ob überhaupt mitgesungen wurde kann ich nicht sagen, da man davon nichts gehört hat. Schade eigentlich 🙁 Teilweise hatte ich beim Anblick des Publikums das Gefühl, hier seien einerseits nur solche anwesend, die Heather als Hintergrundmusik und andererseits solche, die Heather höchstens einmal im Jahr laufen lassen. Sowieso war das Publikum wie nur selten bunt gemischt, von +60 bis um die 20. Fand ich höchst erstaunlich. Wirkliche Fans oder hatte da jemand Freikarten bekommen, die er/sie nicht verfallen lassen wollte??
Bei “Island” schöpfte Heather aus ihrer fantastischen, glasklaren Stimme und überzeugte auch den Letzten von Ihrem Können. “Don’t do this at home” sagt sie noch auf der Gloria-Live-CD 😉 Besonders gefreut habe ich mich natürlich über “London Rain (nothing heals me)” und “Papercup”, das mich wirklich zittern ließ so schön sang Heather das “And everything stands so still when you dance, everything spins so fast” .
Überrascht hat Heather einerseits mit einer akustischen Coverversion von “Renegade” (dazu gleich) und andererseits mit einer Reihe von Songs aus ihrem neuen Album, u.a. “Beautiful storm” und “Every soldier is a mother’s son”, das wie angekündigt extrem ruhig daherkommt und ich mich zwischenzeitlich ob des langen Arbeitstages zur ständigen Aufmerksamkeit zwingen musste. An der Kombination aus alt und neu im Konzert kann man also noch arbeiten.
Ich kann die genaue Setlist nicht wiedergeben, da ich mich selbst würde täuschen lassen, ich kenne einfach zu viele Songs als dass ich mich noch genau erinnern würde welcher tatsächlich drankam. “Like lovers do”, “I’m a fool for you” und”All I need” werden die meisten kennen. Während des Auftritts wechselte Heather etwa fünfmal die Gitarre, fand ich auch sehr erstaunlich 🙂
Zu ihrem Lieblingssong (las ich gerade im HN-Portal) “Winterblue” stimmt Heather bei der Zeile “Baby, you’re my yellow summer” plötzlich in den Refrain von Don Henley’s “Boys of Summer” (“After the boys of summer have gone”) ein – ein lustige Idee mit einem gelungenen Übergang!
Da der Applaus zum Ende des Konzerts kein Ende nahm, kamen Heather und ihre Band für ganze drei(!) Zugaben wieder raus.
Zugaben: “Papercup”, “Renegade”, “Every soldier is a mother’s son”
Ja, die Zugaben haben dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Zum einen das schon oben beschriebene, zauberhafte “Papercup”, das mich immer wieder an meine Lieblingsserie “Dawson’s Creek” erinnert, dann eine akustische Version des Songs “Renegade”, den Heather im Vorjahr zusammen mit einem weiteren meiner Lieblingskünstler, atb alias André Tanneberger aufnahm und das mit einigen anderen Songs die Heather untermalt, auf “Trilogy” erschien. Bei “Renegade” hatte man das Gefühl, dieser Song sei schon immer ein typischer Gitarrenpopsong gewesen, denn an den typischen atb-Klängen mangelte er definitiv nicht – eine verdammt gute Interpretation muss ich sagen. Die letzte Zugabe stammt von neuen Album “Jasmine Flower” (hab’s noch nicht gehört) und beschreibt das Gefühlsleben eines Soldaten und von dessen Angehörigen. Ein sehr ruhiger, nachdenklicher Song, der den tollen Abend entsprechend unter Beifall ausklingen ließ.
Es macht mir immer wieder Spaß, Konzerte im “E-Werk” zu sehen, da dort offensichtlich darauf geachtet wird, den Konzertabend perfekt zu machen. Seien es die zwei Etagen, die das ganze auflockern, der große Saal unten für die, die ihren “Stars” ganz nah kommen wollen und trotzdem noch genug “Beinfreiheit” haben, seien es die zwei Bars im Saal, eine draußen im Vorraum und die zusätzliche “Snackbar” im angeschlossenen Raum, die mit akzeptablen Preisen für Bockwurstbrötchen und leckeren Nachos mit Guacamole überzeugt. Nicht zu vernachlässigen: Es gibt genug Toiletten. Man muss nach dem Konzert keine halbe Stunde anstehen. Die Organisation im E-Werk sorgt einfach für einen entspannten, gelungenen Abend, und das jedesmal wo ich dort war. Großes Lob!
Ob ich mir “Jasmine Flower” holen werde weiß ich noch nicht, als Download über ITunes o.ä. wäre es drin, aber ich fand die Kostproben von gestern einfach noch nicht ansprechend genug. Mal sehen. Jedenfalls möchte ich mich bei meinem Bruder für die tolle Geschenkidee bedanken und freue mich schon auf das nächste Wiedersehen im E-Werk 🙂
Zum Abschluss ein kurzer Auszug aus “I wanna be your light”, aufgenommen mit meinem Handy. Man braucht Quicktime, da 3GP-Format:
Heather Nova singt \”I wanna be your light\” (Live)
Mehr Informationen gibt es hier:
Mañana – MySpace – Homepage (heute zeigt sie als Coverbild das Foto, das der Sänger nach dem Konzert mit seiner Digicam vom Publikum schoss 😉 )
Heather Nova – Homepage Englisch – Deutsches HN-Portal