Manchmal wünsche ich mir so sehr, nicht zu sein. So wie jetzt. Jetzt möchte ich nicht sein. Zumindest mental nicht. Nur körperlich. Im Bett liegen, schlafen, ruhen. Vergessen, verarbeiten. Morgen: ein neuer Tag. Wunschdenken.
Der Tag ist neu, ich bin es nicht. Es gibt nichts bloggenswertes momentan. Die Arbeit macht mich willenlos, ich esse, ich schlafe, ich stehe auf, ich arbeite, ich fahre studenlang, ich schlafe. Ich bin zu dem geworden was ich nie sein wollte. Und das schlimme ist, ich habe nicht einmal etwas dagegen. Ich begreife nun wie man sein Leben füllt mit Arbeit, um nicht darüber unterzugehen, man sucht sich seinen Sinn, auch wenn es ihn nicht gibt oder man ihn längst verloren hat.
Ob ich glücklich bin? Ich kann es nicht sagen, alles ist gleich. Heute morgen war ich glücklich, als ich auf die S-Bahn am Kölner Hauptbahnhof wartend in der Sonne saß und sie mich einhüllte mit ihrer Wärme und mich vage an etwas erinnerte, an etwas Fernes, etwas Schönes, doch sagen kann ich es nicht.
Das Wasser. Letzte Woche habe ich mich danach gesehnt, wie man süchtig nach Alkohol und Schokolade sein kann, so sehr gesehnt, ein Begehren, ich war rastlos. Doch die Vernunft (die den Wecker stellt) siegt. Da schwimmt sie dahin, die Sehnsucht, Dinge haben ihre Möglichkeit verloren.
Vermutlich ist es das.
Kreativität keine Spur, schreiben will ich seit Tagen, über Sehnsucht, über “People with a boat” und was sie antreibt, in ihrem Hinterhof, fern von jedem Stückchen Wasser ein Segelboot zu haben, aufgetürmt und mächtig, doch völlig fehl am Platz und nicht in seinem Element. Zwei gesehen habe ich. Mehr von ihnen kenne ich, sie sind Fiktion aber zu einer Geschichte sollen sie werden, zu vielen.
Aber der Stift gelangt nicht in meine Hände. Kein Wille mehr, kein Drang, oder unterdrückt.
Ob ich gerade glücklich bin? Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, war ich schonmal glücklicher. Aber das ist das Leben, sagen sie.