Auf dem Grund der See, tief im Blau
liegt ein Schatz, verborgen.
Liebster, kannst du mich hören?Der Wind webt Netze in die Wogen
und wir fangen Dinge ein
die nie zum Vorschein kommen sollten.
Doch sie sind da.Kalt legt sich der Nebel auf unsere Wangen
Verlorengehen könnten wir
Das Pfeifen zwischen den Tannen.Es sind die Menschen die die Leere füllen.
Da ist ein Feuer, warm scheint es uns entgegen
Umarmt uns, hält uns am Leben
Und wir lehnen uns an an eine Schulter, erkennen die Wahrheit
Sie war da, verborgen auf dem Grund der See.
Die blaue Grenze.
Diese Geschichte war sehr melancholisch. Aber es war eine wahre Geschichte.
Denn genau so habe ich mich an den meisten Tagen in Kiel gefühlt. Das ist die Erinnerung die ich verdrängt habe. Die Weite des Meeres hat mich angenehm tief berührt. Zu tief.
Ich glaube das Meer macht einsam.
Die Menschen sollten sich vom Meer entfernen, und wenn sie den Lärm der Zivilisation nicht mehr ertragen sehnen sie sich danach. Das Meer ist wie das Haus in dem man aufgewachsen ist, man weiß, dass man jetzt allein zurecht kommen muss, aber ab und an muss man die Erinnerungen zurückholen.
Es ist besser, fröhlich zu sein und unter Menschen, als einsam und verloren in der Weite. Damals, als ich das Leben Leid war, wusste ich das nicht. Damals sagte ich, maybe I’m having the wrong thoughts about the right things.
Auch das war wahr.
Die Zeit ist nun reif für einige Dinge. Ich wusste nicht dass sie das sein kann und nicht.
Ich lese Der blaue Planet. Ich erinnere mich an das Meer. Leben tue ich hier.
Wenn ich an die Melancholie denke liegt mir ein Kloß im Hals.
Manchmal denke ich, dass das Meer mich zu sich holen will. Das ist in Ordnung. Nur noch nicht jetzt. Jetzt muss ich erst leben.
***
Diesen Blogeintrag habe ich letzte Nacht nach dem Film “Die blaue Grenze” auf dem Ersten geschrieben.
Anhören kann man sich den wahrhaft magisch-melancholischen Score hier im I-Tunes-Store. (I-Tunes muss installiert sein)
Zudem stammen zwei Tracks im Film von Lambchop: “The new cobweb summer” und “The daily growl”.
Die Webseite zum Film findet man hier.
Der Track “Traum der Oma” erinnert sehr stark an den Film K-Pax und taucht im Film wiederholte Male auf – Gänsehautstimmung.
“Momme auf der Beerdigung” und das Repraise “Von den Toten verabschieden” haben solch eine innere, intensive Weite in sich, dass man die nebelumwobene See, das trübe, diesige Grau und die innere vereinsamte Gefühlswelt der Darsteller geradezu anfassen kann, so nah kommen sie einem.
Meister dieser genialen Klänge ist Enis Rotthoff, der vor kurzem bereits mit Jan A.P. Kaczmarek, dem Komponisten von “Finding Neverland” zusammengearbeitet hat.
Ich sehe wieder Verbindungen, wo womöglich keine sind. Vielleicht alles nur Zufall: Die mir bekannt vorkommende Schauspielerin Beate Bille kannte ich aus der dänisch-deutschen Produktion “Der Adler”, der bisher besten Krimireihe die ich gesehen habe und die vor allem durch Ihren Score und die melancholischen Bilder (teilweise aus Island) überzeugt hat. Und auch “Die blaue Grenze” handelt von der deutsch-dänischen Beziehung. Beate Bille, die Darstellerin der Lene, ist in einer Linie verwandt mit dem großen Astronomen Tycho Brahe und Henrik Ibsen, dem Schriftsteller.
Tycho Brahe – auf den war ich gekommen,weil ich den Künstler Tycho wiedergefunden hatte.
Enis Rotthoff hat übrigens auch den Score zu den deutschen Produktionen “Freundinnen für’s Leben” und der aktuell laufenden Serie “Unschuldig” geschrieben. Ersteren Film hatte ich auf meine Intuition hin mal aufgenommen und er stellte sich als Glücksgriff heraus. “Unschuldig” ist gut gemacht, kommt aber nicht ganz an andere Krimi-Serien (auch nicht meine Lieblingsserien R.I.S., Cold Case und Shark) ran.
Am Ende des Films “Die blaue Grenze” passiert etwas unglaublich schönes. Ansehen!
Ähnliche Musik macht übrigens Matt Knight (ehem. La Voltine Blues), zu hören auf seiner Virb-Seite. Sein Track “Father’s Ears” wurde in dem Kurzdokumentarfilm “From Madrid to Kiev” von Lee Kazimir gefeatured, der Trailer mit dem Stück ist hier zu sehen.
In den letzten Nächten habe ich durch Zufall mehrere wunderbare Filme gesehen, die der Außenwelt nicht verborgen bleiben sollen:
Eine andere Liga mit Karoline Herfurth, Thierry van Verweke und Ken Duken Trailer
Ich wollte immer eine Heilige sein mit Marie Kremer Info Deutsch Info Französisch mit Trailer
Wer diese Filme mag, sollte sich ebenfalls diese ansehen:
den Film “Lichter” mit August Diehl (Info),
“Junimond” mit Laura Tonke und Oliver Mommsen (Info) ,
“Schussangst” mit Fabian Hichrichs und Lavinia Wilson,
“Allein” mit Lavinia Wilson und Maximilian Brückner(Trailer Aamazon),
“Far Land” mit Martina Gedeck, Richy Müller und Lavinia Wilson (Info),
“Hand in Hand” mit Nadja Bobyleva (Info)
“Königskinder” mit Luise Helm,
sowie “Sprich mit ihr” von Pedro Almodovar (Info)
“Schmetterling und Taucherglocke”
“Die Kinder des Monsieur Martin”
“Dandelion” (Info)
und “Maria voll der Gnade” von Joshua Marston (Info mit Trailer) ansehen.
“Sugar Orange” mit Sabine Timoteo und Lucas Gregorowicz (Info)
Und die Filme mit Daniel Brühl, vor allem “Die fetten Jahre sind vorbei”, “Das weiße Rauschen” und “Nichts bereuen”
Und wer “K-Pax” mochte, wird auch mit “Whale Rider” was anfangen können.
Sehen möchte ich noch “Als das Meer verschwand”, “Half Nelson” sowie “Gespenster” und “Science of Sleep”.
Ich kenne noch viele mehr. Bei Bedarf mich einfach fragen :).
Ich glaube, das ist bisher eine ganz gute Auswahl.