Eigentlich ist mir ja nach Englisch schreiben. Aber ich hab das Gefühl dass ich diesem Teil von mir nicht zu viel Beachtung schenken kann/sollte.
Anyway, 😉 momentan bewegt mich vor allem eine Schönheit: die Natur. Heute fuhr ich im Sonnenuntergang und bei Côte D’Azur verdächtigem Wind durch die Felder und hätte weinen können vor Schönheit. Wenn man sich ganz still auf den Weg stellt und dem Rauschen der Halme lauscht, ist das fast, als wäre man am Meer. Ich genieße diese Zeit und tanke während ihr auf für die ermüdende Arbeitswoche. Ich habe mir heute fest vorgenommen, diesen Teil von mir, der die Freiheit, das Abenteuer und die Natur liebt nicht verkommen zu lassen. Ich werde mir irgendetwas überlegen, das meine Wochenenden mit etwas füllt, das mich so ganz und gar von allem medientechnischen ablenkt. Das muss es nämlich, weil ich berufliches und privates sehr schwer trennen kann, weil meine Gedanken permanent um alles kreisen, und ich meine: alles.
Mittlerweile fällt es mir auch immer schwerer, mich zu verstellen, weil ich es leid bin. Ich leide unheimlich wenn ich es muss. Leider kommt niemand anderem der Gedanke, dass ich nicht böswillig handle. Ich bin einfach trotz meiner Liebe zur Kommunikation jemand, der Dinge anders bewertet. Ich finde die Gesellschaft in der wir leben sehr schwierig. Ich sage bewusst nicht “diese Welt”, weil ich eine leise Ahnung davon habe dass es in anderen Teilen der Erde anders abläuft, dass dort Menschen leben die die Dinge so wie ich anders einschätzen und wiederum Wert auf Dinge legen, die hier völlig abhanden gekommen sind. Ja, noch immer sehnt sich ein großer Teil von mir nach einem Woanders. Doch ich habe heute neben der Aktivitäten-Planung ebenso den Entschluss gefasst, Mediengestalter zu werden, und das voll und ganz, und dann an einen Ort zu gehen der am Meer liegt oder von viel Natur umgeben ist, weil nur dort kann ich mich auspowern, abends müde und glücklich ins Bett fallen und euphorisch in den Tag starten. Draußen zu sein ist mein Lebenselixier, genau wie die Kommunikation mit Gleichgesinnten, die Musik, die Filme, die Sprache, das Lesen und das Fotografieren. Die Kreativität im Allgemeinen. Werde ich jemals vollends glücklich sein? Ist das möglich?
Drücke ich mich zu abgehoben aus? Es kam mir heute in den Sinn. Oft erwische ich mich dabei, wie ich meine Art zu sprechen zugunsten anderer herunterstufe, um sie nicht zu verwirren. Wer tut so etwas? Ach, manchmal denke ich ich bin nicht von diesem Planeten. In Wirklichkeit komme ich vom Planeten Epsilon DX909 im Delta-Quadranten und meine Existenz ist so garnicht menschlich sondern außerirdisch, viele ahnen es, keiner weiß es genau, viele fürchten es, ich lebe damit und hasse es ein ums andere Mal.
Tom Sawyer ist brilliant. Zwar verstehe ich Unmengen an Vokabeln nicht wörtlich, kann sie aber sinngemäß einordnen. Unsere Englischlehrerein hat uns vor Jahren Ian McEwan’s “Atonement” empfohlen und heute ahne ich warum. Gelesen habe ich bisher ja nur “Enduring Love” und die erste Hälfte von “Chesil Beach” (das bisher ein gemächliches Dasein in meinem Bücherregal fristet, weil in der ersten Hälfte abolut garnichts passiert, und ich hoffe das ändert sich noch!)
Mein Lieblingssatz in Tom Sawyer beginnt so:
Saturday morning was come, and all the summer world was bright and fresh, and brimming with life. There was a song in every heart; and if the heart was young the music issued at the lips. There was cheer in every face, and a spring in every step. The locust trees were in bloom, and the fragrance of the blossoms filled the air.
Ich meine, lasst euch diesen Satz mal auf der Zunge zergehen! Wenn man das Buch liest, wünscht man sich, ein Teil dieser vergangenen, von Fortschritt und ständigem Wandel verschonten Welt zu sein. Einfach ist das Leben nicht, und wenn Tom die Qualen des Sonntagsunterrichts beschreibt, die das vorherige Waschen, das Anziehen von schicken Kleidern und das sture Auswendiglernen von Bibelversen beinhaltet sowie das ewige Stillsitzen und Bravsein, dann leider ich bis in mein Innerstes mit ihm. Niemand kann so wie ich nachvollziehen, wie ihm Gesetze und Sitte widerstreben und er lieber den lieben langen Tag umherstreunen und Abenteuer erleben würde. Das Leiden des Tom Sawyer ist ebenfalls ein menschengemachtes.
Davon abgesehen konnte ich gestern abend am neuen Kicker meines Bruders Teil des hiesigen Lebens sein, und das voll und ganz. Habe meine Kickerfähigkeiten gestärkt und sehe dem Battle am nächsten Samstag samt Party freudig entgegen *g* Ich habe eine gute Strategie entwickelt, obwohl ich bisher dachte beim Kickern geht sowas nicht. Aber da ich die letzten Matche fast alle gewonnen habe denke ich dass ich im Vorteil bin den anderen gegenüber. Wenn das Licht nächste Woche einigermaßen gut ist könnte es hinhauen. Bin der Sucht gerade erst verfallen. Könnte jetzt schon wieder…ach *seufz*
Ich höre im Winamp absolute Classics. DJ Tonka, Galleon, Jakatta, Donna Lewis (Harvest Moon!!), Massive Attack, Thrillseekers, Ocean Lab’s “Satellite”, Armin van Buuren, Anggun’s “Snow on the Sahara”, Songs vom O.C.-OST (Keane – Walnut Tree *seufz*), Cultured Pearls und Tori Amos, The Pretenders und Crowded House (Don’t dream it’s over), Mamas und Papas’ “California Dreaming” und “Dream a little dream”, Filter, Edwin McCain, jaa, die guten alten Sachen 🙂
Schonmal John Hiatt’s “Have a little faith in me” gehört?
Zum Abschluss wird es die Helden mit Echolot geben und Ein Elefant für dich. Und Von hier an blind. Weil das unser Semester-Ersti-Wochenend-Lied in Kiel war und weil heute Campus Invasion in Kiel war und ich meine Uni gesehen hab auf MTV und deswegen muss das heute.
Tage wie dieser machen mich so lebendig, dass es mir schwerfällt am Montag runterzuschalten.
Ob ich jemals müde werde? Ja, aber das kann dauern…die klare Sternennacht ist viel zu schön um zu schlafen. Es gibt viel zu sehen!!
Oder wie ich Pacey Witter zitieren würde:
It is never too cold for Ice Cream.
Zum Abschluss dieses Beitrags fällt mir noch einer ein: Gregory Lemarchal. Der Junge kann singen! Konnte. Er starb letztes Jahr, ein paar Monate bevor ich ihn an der Côte D’azur das erste mal im Radio hörte….
Ich muss unbedingt die Alben haben, damit mein Französisch wiederkommt. Und holländisch wär auch nicht schlecht zum Lernen.
Einmal “Je t’écris” anschauen bitte und begreifen: Gregroy Lemarchal auf YouTube
Ach Mist, wollte ich mir nicht weniger vornehmen???
Bilder des Tages: