Zur Zeit bin ich ein Teil einer Gruppierung in Deutschland, die sich mit dem Prädikat “Erwartungsvoll” auszeichnet. Nein, ich bin nicht schwanger. Ich spreche von Arbeitssuchenden. Seit ein paar Wochen gehen meine Bewerbungen raus, und ich muss feststellen dass dieses Metier ein schwieriges ist. Man muss unglaublich viel beachten, vom Aussehen der Bewerbung über die überzeugendste Schreibweise bishin zum richtigen Format, denn E-Mail-Bewerbungen sind Gang und Gäbe. Trotzdem lasse ich mich nicht so sehr beunruhigen und kämpfe mich durch.
Was ich möchte: Einen Ausbildungsplatz.
Als was: Mediengestalterin Digital und Print.
Warum ich die Richtige bin für diesen Beruf: Ich bin Perfektionist. Ich organisiere auch alles Unorganisierbare, bringe Gestalt in lose Einzelteile und füge auch heilloses Durcheinander in ein überschaubares Ganzes, das trotzdem nicht dem Rahmendenken verfallen ist. Mein Blick für Farben und Formen und mein Gespür für Gestaltung mischen sich mit einem unaufhaltsamen Willen zum Aktionismus – ich bin ein Macher. Ich zerdenke höchst selten etwas. Meistens habe ich das Endprodukt beim Anblick der ersten Entwürfe schon vor Augen und lasse verschiedene Details aus allen Paralleluniversen miteinfließen, bevor die Präsentation reif ist. Was ich tue, tue ich zu zweihundert Prozent.
Die Wahrheit dahinter: Ich sehe Schafe in Wolken. Oder Drachen. Ich mag Schattenspiele mit den Fingern. Kaffee trinke ich koffeinfrei, weil ich sonst zum Flummi mutiere. Ich habe in meinem Kopf einen Bauplan für ein Diorama eines japanischen Hafens. Ich besitze einen Kosmos Solarbaukasten, der bald getestet werden will. Ich kann mich nie für ein Thema bei WordPress entscheiden, weil alle ihre guten und schlechten Seiten haben. Ich höre Sunny Side Up. Ständig. Wasser beruhigt mich, so wie englische Bücher und gute Independent-Filme, die keiner kennt. Ich muss nochmal zum Hobbymarkt fahren und die Meerschweinchen bewundern. Meerschweinchen sind weich und süß, egal was alle denken. Ich schieße Mittelformatbilder mit einer Plastikkamera namens Holga. Wir sind genetisch identisch und werden zum gleichen Zeitpunkt krank.
Nicht alles was hier steht ist wahr, aber alles stimmt.
Was mich zur Zeit bewegt: Meine Zukunft. Ich war ziemlich krank und bin’s nun nicht mehr(das ist voll toll). Jetzt versuche ich, aus den alten Einzelteilen ein neues Gesamtkunstwerk zu schaffen. Das konnte ich mal ganz gut und glaube, dass das Leben hart aber lebenswerter denn je ist. Sagt auch die, die gestern “Schmetterling und Taucherglocke” gesehen hat und ein Moleskine-Diary besitzt. Hemingway findet sie auch toll, so btw.
Zudem bewegt mich das Wetter. Nämlich von einem warmen Pulli zum nächsten. Aber ich glaube fest an den Jahrhundertsommer Nummer Zwei. Das wird nämlich der diesjährige. Spätestens wenn ich im Feld liege und Fotos schieße werdet ihr es glauben. Aber ich sag dann nicht, ich hab’s euch ja gesagt. Ich mag nämlich keine Mitläufer. Lauft mal schön selber.
Heute gelesen: admartinator.de, amypink.com
Und gehört: Le Café Abstrait Vol.05. David O’Brien’s “Lay me down” ist der wahre Sundowner.
Aufreger der Woche: Es gibt im Karstadt in der Süßigkeitenabteilung ein KitKat Chunky mit Cappucchino. Und das war ausverkauft!!! Menno.