Sonnensegler.de

AND HER DANCING AND HER LAUGHING.

Auf den Speicher.June 27th, 2007

Es ist so krass wie die Menschenmassen mit dem Ende der Kieler Woche aus der Stadt verschwunden sind. Es ist, als habe sie das restliche Deutschland zusammen mit dem guten Wetter zurückgesogen. Die Stadt versinkt in einem melierten Blaugrau. Die Kiellinie ist wie ausgestorben, nein, die ganze Stadt ist ausgestorben, das ganze Szenario erinnert an den letzten Herbst. Jetzt sitzen die Leute drinnen im Warmen und trinken Tee, als wäre nichts gewesen. Die Routine ist zurückgekehrt.

Die Promenade erinnert an eine Prügelszene: überall aufgetürmte Holzpaletten und – bretter, teilweise schwarz und bis zur Unkenntlichkeit betreten, daneben sticht der grellgrüne, chlorophyllarme Rasen hervor, auf dem die Holzbretter gelegen haben; im Hintergrund Überreste von Bühnen, dazwischen dunkler Matsch und Planen, Rohre – ein ganz übler Anblick. Wie ein Kulturschock prallt die graukühle Leere des Kais auf die Zerstörungswut eines einwöchigen Festival, von dem sich alle Verantwortlichen mit einer unglaubwürdigen Ausrede zurückgezogen haben. Vereinzelt entdeckt man Eventmanager und Aufräumer. Ich hätte gern ein Foto gemacht, doch ich hatte meine Kamera nicht dabei.

Ich finde, das alles ist, als wäre man vor dem Abspann aufgestanden: Der Film war überwältigend, aber aufräumen sollen die Anderen. Wer all das gemacht hat? Egal. Wir hatten unseren Spaß. Man darf niemals vor dem Abspann aufstehen!!

Dagegen bin ich glücklich, dass ich den Reventlouanleger wieder für mich habe, die Fördewellen, die mutmachende Einsamkeit. Eben habe ich mir überlegt, warum es für das Meer drei Begriffe gibt: Die See, das Meer und der Ozean. Werde das nachprüfen. Interessiert mich.

Flunk singen wunderbar. Das hat was von Mylo’s Sunworshipper, und das zwei Alben lang. Es tat gut dort zu sitzen, wie immer, in der kühlen Brise, die meine Haarsträhnen aufwirbelt und um meine Wangen streicht, bis meine Ohren ganz kalt und rot sind. Dann bin ich aufgebrochen und genieße jetzt meinen selbstgemachten Chai Latte.

An manchen Tagen erschreckt mich diese Stadt. Doch meine Herzlichkeit und Wärme wird sie nie aus mir heraussaugen können, egal wie sehr sie es versucht.

Eben “Die fetten Jahre sind vorbei” gesehen (aufgenommen). Davor die neue U_mag im Briefkasten *yeah*. Jetzt “Bitter Sweet Symphony” im Radio –

heute ist wohl wieder einer dieser Tage.

imagepostJune 27th, 2007 imagetime22:00

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