Sonnensegler.de

AND HER DANCING AND HER LAUGHING.

Wie man lernt Prioritäten zu setzen.June 6th, 2007

Nachdem ich letzterzeit konstruktive Blogbeiträge weltseits und psychopathische Blogbeiträge meinerseits beobachten konnte, habe ich einen Entschluss gefasst: Die Webwelt muss kommen – und zwar zu mir. Einzige Voraussetzung: Ich habe meine Klausuren und Praktika und quasi alles studien-nützliche/wichtige bis zum Beginn des 4. Semesters geschafft. Da muss ich mich zwar auch nochmal reinhängen, aber ich lerne ja gerade wie ich das alles deligiere. Bzw ich tue es einfach.

Was mir mal aufgefallen ist: Ich scheine bisher ohne fundiertes Wissen durchs Leben gekommen zu sein. Das, was ich am tiefgründigsten kann, ist das Layout des Blogs designen. Was schön klingt erschreckt mich, wenn es nur das ist. Ich meine, blöd bin ich ja nicht, im Gegenteil. Aber ich rezitiere mich gern selber:

“Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie ich es ohne Kenntnis der Meiose und Mitose bis ins 3. Semester geschafft habe.”

Es gibt eben noch allerhand Wunder auf diesem Planeten *g*

Auch wenn ich das Wort zwecks mentaler Verbindung mit einer Viva-Moderatorin ungern verwende: Mit Halbwissen kommt man weiter als man denkt. Leider kommt eben auch irgendwann der Punkt, wo der Betrug aufgedeckt wird und man von Vollwissern umgeben ist. Das ging mir seit dem ersten Tag an der Uni so, aber ich wusste mich gut zu tarnen. Alibi oder nicht, es ist Zeit. Und das witzige ist: Es macht auch noch großen Spaß konsequent zu lernen, einen geregelten Tagesablauf zu haben, geregelte Essenszeiten (aka auf den Bauch hören und auch zuhören was er zu sagen hat!) mit gesundem Essen und keine unsinnige Ablenkung (TV) mehr zu haben. Es ist eben immer das Anfangen. Wenn man erst mal drin ist läuft das wie geschmiert.

Ich gebe zu, ich hab mich nach wie vor nicht mit Twitter und sonstigem neuen Kram beschäftigt, sehe aber einen leicht gefährlichen Trend zur kompletten Offenbarung des Selbst. Natürlich sollte man bei studiVZ nicht seine Adresse hinschreiben, geschweige denn Mitglied sein (melde mich jetzt auch bald mal ab, Sinn und Nutzen sind schon lange flöten), aber was nützt all das Datensicherungsgetue wenn man gleichzeitig wie ein Signal online über den Peilsender überall geortet werden kann?? Mir ist schon klar dass Web 2.0 Vernetzung der Klienten großschreibt, aber was kommt danach? Ich fühle mich ja schon verfolgt wenn ich im Supermarkt vor dem Joghurtregal stehe und mir die Lautsprecherwerbung suggeriert, doch den Dany Sahne zu kaufen. Nein, ich denke mein Beitrag zur Netzwelt wird außerhalb der Handmaid’s Tale– Grenzen stattfinden.

Zudem habe ich entschieden, mir das neue Laith Al-Deen-Album nicht zu kaufen, weil es sich in den Ausschnitten zu seicht anhört und nur maximal zwei Earcatcher dabei sind. Dagegen wäge ich ab die Travis-CD zu kaufen, entgegen aller Kritiken. Ich mag sie sehr. Und Michael Bublé eventuell. Sowieso verheißt mir mein Kontostand nichts Gutes. Sobald es irgendwie möglich ist wird der Dispo gekenzelt. Menschen wie ich sollten eine Zuvielgeldausgeb-Sperre für das Girokonto haben. So wie bei den Handysperren für Kinder, wo eine nette Bandansage am anderen Ende freundlich ein “Du hast dein Limit für diesen Monat erreicht.” säuselt.

Alternativ hätte ich eine “Monatliche Ausgaben-Flat” anzubieten, sprich: Ich bezahle so 50 Euro pauschal für Strom, Handyrechnung, Internet- und Telefonrechnung und GEZ und bin gerettet.

Schöne neue Welt, wie schade, dass du auf Menschen wie mich nicht hörst. Dabei hätte ich soviel zu sagen…

imagepostJune 6th, 2007 imagetime00:30

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