Am verlassenen Kölner Hauptbahnhof sitzt zwei Gleise entfernt von mir ein Mann. Ab und an springt er auf und reckt und streckt sich. Dann setzt er sich wieder. Fasziniert beobachte ich ihn dabei. Plötzlich reißt er sich vom Metallsitz hoch, reckt sich ein letztes Mal bereit für den Aufbruch. Er nimmt seine blaue Jacke. Ich sehe nach links. Eine leere S-Bahn fährt ein. Ich muss schmunzeln. Der Mann ist ein S- Bahn- Fahrer.
In all der Zeit habe ich heute bemerkt, dass die Luft am Kölner Hauptbahnhof einen ganz besonderen Duft hat. Wunderbar frisch.
Am Horizont hinter dem Gewerbegebiet (das mich mit seinem wirren gleißenden Lichtermeer und den dunklen Fabrikschluchten jedesmal an Metropolis, den Film, erinnert) erscheinen verwaschene Silhouetten von einem Sonnenaufgang. Schön, wie das grün in das blau verschwimmt und unten mit dem rosarot verwischt.
Irgendwie war diese nächtliche Fahrt von Kiel nach Bonn verdammt cool.
Frischere Luft am Kölner Hbf als in Kiel? Ich weiss ja nicht…
naja das vielleicht nicht. aber als ich um halb vier da saß hatte man tatsächlich das gefühl, die später einflutenden menschenmassen hätten hier noch kein bisschen Sauerstoff verbraucht.
vielleicht lags aber auch an den kings of convenience in meinem mp3-player dass da romantische gedanken aufkamen. wie gedopt quasi. *g*