1. erkenntis: wordpress admin interface läd schneller wenn man diesen doofen wysiw…whatever weg macht. unterschied zu vorher: weiß noch nicht, kann ich noch nicht sagen.
2. erkenntnis: habe mich bis eben durch einige schöne blogs gewühlt. mal hier lesen, mal da gucken, mal dort was anklicken und gucken was sich dahinter verbirgt. insgesamt alles sehr schön und keine zeitverschwendung.
was mich wurmt (und das tut es schon lange aber heute scheint der tag an dem es raus kommt): ich will das irgendwie auch. ich will auch insider sein. ich will wissen was es mit dem ganzen web auf sich hat. ich will programmieren, cssen, youtuben, diggen und was es da alles noch gibt, und vor allem will ich das um herauszufinden ob es gut oder schlecht ist. wo andere seelenruhig klicken, drücke ich mich vor fremdeinwirkung. so auch heute. alles was ich nicht gesehen habe kann mich nicht beeinflussen. wo mein bruder wahrscheinlich jetzt sagen würde ‘der punkt ist, alles zu sehen und zu probieren und sich trotzdem nicht beeinflussen zu lassen’. wo für mich der punkt käme zu sagen, ‘aber hey, wie mach ichn das?’, wo dann mein bruder vermutlich fragen würde, ‘sag mal ich dachte du studierst bio.’
ich habe mir über die zeit hier eine liste gemacht. diese liste befasst sich mit mir. darin versuche ich zu ergründen wer ich bin und was ich will. harter tobak. aber zeit wurde es mal. die ersten sicheren erkenntnisse die ich aus der liste gezogen hab (aus der kategorie “wie studiere ich erfolgreich”) ist: Regel 1: es darf nichts geben, was du zu diesem zeitpunkt lieber machen würdest oder das wichtiger ist und vorrang hat.
seitdem ich diese regel aufgeschrieben habe komme ich garnicht mehr zum schlafen.
der punkt auf den ich hinauswill ist folgender: woher weiß man, wer man ist und was man will, wenn man nicht gengügend zeit, es herauszufinden?
da ich schon seit jeher ein vertreter der these ‘learning by doing’ bin, und weil ich nach milliarden von bbc-dokumentationen wahrscheinlich keine ruhe mehr gegeben hätte (und meine eltern verschreckt noch dazu), beschloss ich, bio zu studieren. ich bin jetzt nicht der typ student, der im siebten semester alles in zweifel zieht. ich bin eher der typ mensch, der etwas anfängt und es dann in zweifel zieht, egal welches semester. das resultat dieser ganzen überlegungen ist keins: ich könnte alles tun. mit limitierungen. ich kann definitiv nicht an die muthesius kunsthochschule gehen und innenarchitektur studieren, weil ich verlernt habe zu zeichnen. wo mein anderes ich sagen würde: ach pah, versuch doch erst mal, learning by doing, dann kannste jammern.
um nochmal auf die fremdbeeinflussung zurückzukommen: das ist, meiner meinung nach, die strafe des kreativisten (ist das ein wort?). alles was er sieht hört fühlt denkt und sagt nimmt er in sich auf wie den duft eines duftstäbchens, mit dem unterschied, dass seine wirkung nicht in der leere verpufft, sondern in seinem inneren erst zum leben erwacht. in meiner liste habe ich das so umschrieben: I would walk straight into a room and see what I could make of it. I paced around and pieced together what seemed to be created to fit but missed the opportunity or the right moment to get together.
das, was mich beeindruckt, ist, dass die insider da draußen mit ihren lesenswerten blogs diese herumzweifeleien nicht brauchen. die haben das gefestigte selbstbewusstsein, selbst darüber entscheiden zu können, was sie beeinflusst und was nicht. egal wieviel auf sie einwirkt. die scheinen einen mechanismus zu besitzen, all das zu verarbeiten und zu verwerten. ich habe das nicht. das scheint mir eine allgemeine nach 83er-sache zu sein. die meisten meiner freunde können sich entweder a) nicht entscheiden, was sie machen wollen und wenn sie es dann mal wissen, entscheiden sie sich b) dafür, das ganze nach zwei, drei semestern wieder sein zu lassen, weil es nicht die gewünschte erfüllung bringt.
das, was mich am internet aka dem computer 2.0 immer fasziniert hat sind die möglichkeiten. ich fühle mich manchmal wirklich gestraft damit, einen fortwährend denkenden kopf zu haben. ich kann nicht wie jeder andere ‘normale’ mensch irgendwo hingehen und was machen. nein, ich sehe überall potential, etwas aus etwas zu machen, es in eine sinnvollere form zu überführen oder es derart zu verbessern, dass alle etwas davon haben. für mich ist ein kaktus nicht nur ein kaktus, um es mal auf den punkt zu bringen. für mich steckt in allem und hinter allem etwas, das darauf wartet, angesehen, analysiert und verwendet zu werden, für was auch immer.
das, was zeitschriften, blogs und meine freunde bis hierhin unvermeidlich mitthematisiert haben ist folgender punkt: das geld verdienen.
das problem der nach 83er (korrigiert mich wenns nicht verallgemeinerbar ist) ist, dass sie den mechanismus, all die möglichkeiten sinnvoll aufzunehmen und zu verwerten bzw zu kategorisieren und das für sie sinnvolle zu erkennen, scheinbar nicht geerbt haben. ich kenne keinen oder kaum einen über 22 der so zweifelt wie wir. warum machen wir das nur?
eine lösung muss her. aber ich weiß nicht wie. klar, ich könnte alles machen. learning by doing. alles mal durch. die kreativität ausleben und endlich mal ruhig schlafen können. aber. aber!
wo bleibt das geldverdienen?
mir fehlt nicht nur das gefestigte selbstbewusstsein, mich nicht beeinflussen zu lassen (wobei das jetzt im positiven sinne gemeint ist, da ich mich mit ausnahme von studivz bis jetzt ganz gut unbeeinflusst durchs leben geschlagen habe) sondern auch die fähigkeit, mich selbst irgendwo zu sehen. natürlich sehe ich mich irgendwo (genauergesagt als reporterin einer bbc unterwasser-und-klima-doku), aber zur zeit sehe ich mich nirgendwo, wo man auch ein haus mit bauen und eine familie mit ernähren kann. manchmal würde ich das ganze gedenke einfach abstellen mit dem satz ‘andere haben auch millionen jobs und wechseln x-mal das studium/die ausbildung und kommen trotzdem klar’. dann wären meine eltern wohl echt geschockt. aber ich könnte endlich schlafen. hoffe ich zumindest.
zur zeit nehme ich ein urlaubssemester und habe ein wenig ruhe, mir über all das klar zu werden. fakt ist, dass mein ziel lautet, ein insider zu werden, in einem bereich, der mich ausfüllt und meiner kreativität keine grenzen setzt. ob ich damit auch leben kann bzw geld verdienen, ist noch nebensächlich. mein bruder würde vermutlich jetzt sagen, ‘also n job wo meiner kreativität keine grenzen gesetzt sind und ich trotzdem gut geld verdien, den hätt ich auch gern!’ sagt der, der mein vorbild für lebens-art ist. oder ist es alles nur eine sache von ‘mal-zufrieden-sein-können’, der fähigkeit, das zu akzeptieren was möglich ist das das abzuhaken was nie einen sinn machen wird? und was ist was? diese fragen stelle ich mir seit vielen, vielen jahren. und die anzahl der möglichkeiten macht es nicht einfacher.
klar, denke ich mir dann, erst mal vordiplom machen und dann weitergucken. aber das macht mir angst. es erfordert meinerseits schon eine menge mut und durchhaltevermögen, sich diese eine grenze zu setzen. und das hat nix mit ‘falsches studienfach’ zu tun. aber nach dem (hoffentlich) erreichen dieser grenze bin ich da wo ich vorher war, und das ist: nicht weiter.
wenn ich diese geld-sache mal zurückstecken würde, würde ich erst mal ruhig bio weiter angehen, mal gucken wie’s läuft (ein studium hat seine grenzen, das weiß ich nun) und ich zwei-drei jahren vielleicht umentscheiden, ob ein kommunkations- und medienwissenschaftenstudium oder eine ausbildung in dem bereich der bessere weg sei. wobei ich seit einem blogartikel in Pia’s blog geimpft bin was “sinnvolle medienausbildung” angeht. dann würde ich vermutlich erst nochmal ein paar praktika in agenturen machen (weil die das wahre leben zeigen), mal hier reinschnuppern und mal dort und dann vielleicht doch anfangen, zu zeichnen, versuchsweise, um zu gucken ob ich’s noch kann. aber dann bin ich so 25 oder 26 und noch jung genug aber trotzdem nicht mehr jung genug um etwas völlig neues zu beginnen. oder doch? darf man das so machen?
und am ende bei all diesen fragen und überlegungen weiß ich, dass das hier das leben ist, und ich entscheiden muss was ich draus mache und wer ich bin und was aus mir wird. und dass all diese fragen nicht das sind, worum ich mir öfters sorgen mache, sondern eher, wie ich es schaffe, meine rechnungen zu bezahlen, unabhängig von meinem vater zu werden aka eine guten nebenjob zu finden oder nicht immer so lange zu schlafen bzw bis in die puppen über meinem möglichen weblayout zu brüten. oder studiumsbezogen, wie ich die letzten klausuren und praktika packe, wobei ich den selbstoptimismus noch habe zu denken, dass das kein unerreichbares ziel ist (aber das redet man sich gerne mal ein).
für heute muss das reichen. nach all dem brüten musste es mal raus. macht damit, was ihr wollt, gebt mir vielleicht sinnvolle tips, weil ihr, die ihr das vielleicht lest, vor 84 geboren seid und damit den aussortier-mechanismus besitzt, oder einfach, weil ihr euren weg gefunden habt. ich geh jetzt schlafen. ich bin müde, das ist selten, also nutze ich die chance.
einen nächtlichen gruß an all die unentdeckten möglichkeiten da draußen. ich freu mich auf euch (zwiegespalten).