Ich hab mir vorgestern auf SWR3.de einen Beitrag über “richtiges Bloggen” durchgelesen. Na klasse, dachte ich mir da. So wie’s aussieht breche ich sämtliche Regeln die dort aufgeführt werden. Ich schreibe über Persönliches, das vergrault interessiertes Publikum, spezialisiere mich nicht auf ein Thema, zitiere Songtexte, verwende fremde Bilder, allerdings immer mit Angabe des Besitzers und der Herkunft, und besitze kein Impressum, an das man sich wenden kann, sobald einer meiner Texte zu journalistisch ist.
Da hab ich mir überlegt: Okee. Ihr wollt also Spezialisierung. Sobald meine Kohle drauf ist werde ich mir eine Lomo-Kamera bei Amazon bestellen. Das wollte ich schon lange. Die Technik ist spitzenmäßig und abgefahren. Bald also: sonnensegler in Farbe (mehr oder weniger).
Naja, wo sie Recht haben. Ganz zu Anfang sollte es ein kiel.blog werden. Ja, genau. Aber irgendwann ist man es Leid, Kiel zu thematisieren, besonders, wenn man immer nur die gleichen Plätze sieht. Schlussfolgerung die wir ziehen:
Wenn ich zurück bin: a) Lomo schnappen und b) Kiel unsicher machen. Ein Fotograf verrät seine Locations ja nicht. Ich auch nicht. Hab da eine im Auge die ich von Gaarden kommend gesehen hab. Problem ist die Lizenz des Betretens. Ob die mich da hinlassen? Wohl eher nicht. Ich werde also völlig neue Dinge tun, im Rahmen des Möglichen. Ich liebe Aufgaben!
Weiterhin treibt mich die hiesige Langeweile in ein Dilemma. Wo ich vor Wochen noch geheult habe, dass ich zuviel zu tun habe, heule ich jetzt, dass ich nichts zu tun habe. Dazwischen gräbt sich immer der Gedanke an ein neues Blog-Layout. Da das aber immer in Geheule endet (schlagt mal ein paar Monate zurück) habe ich ehrlich gesagt Angst davor. Denn ich komme nach meinem Bruder und schrecke vor nichts zurück. Das Ajax-Layout war schon toll. Aber Schnick-Schnack nervt mich mittlerweile.
Ich werde mich jedenfalls niemals für mein Blog rechtfertigen. Ich hab noch nie das gemacht was alle machen. Hundertpro gibt es Abermillionen Lomo-Blogs (ich google das jetzt nicht). Aber die sind eben nicht meins und ich finde da fängt Originalität an. Andererseits war ich immer schon anfällig für Kritik. Ich kann die Journalisten-Sparte also schonmal vergessen. Ach menno, warum muss das alles so kompliziert sein??
Ich bin übrigens beim sechsten Buch. Ian McEwan’s “Enduring Love” – ein seeeehr guuutes Buch! Kann ich nur empfehlen. Wer über die englischen Vokabeln stolpert, dem befehle ich: weiterlesen! Es lohnt sich tausendprozentig. Versprochen. Das beste erste Kapitel, dass ich je in meinem Leben gelesen habe.
Ich vermisse: meine LePop-CD’s (liegen in Kiel). Meine JunkieXL-CD (liegt auch in Kiel). Meinen Acer (steht in Kiel). Die Förde (schwimmt ebenfalls in Kiel). Das besch… Wetter da oben vermisse ich nicht. Aber meine Kerzen, die an sind, wenn es da ist. Dafür gehts die Woche noch zu Ikea um Abhilfe zu schaffen in diesem einen Punkt. Ich finde Kerzen ganz wunderbar. Besonders die Melonenkerze und die Himbeerkerze (oder war’s Erdbeer?). Ikea find ich auch ganz wunderbar. Ab und an geb ich mir die Elchnudeln mit Sauce oder Köttbullar mit Preiselbeersauce und schwirre durch die Abteilungen wie ein hungriger Luchs. Besonders an Regentagen. Dann kann man drüber lachen und danach die neuen Dinge (äh Kerzen) in der Wohnung bewundern und ganz fröhlich sein. Ich vermisse: alleine zu sein (manchmal). Wenn ich zurück sein werde vermisse ich: nicht allein zu sein (ebenfalls manchmal). Gut, dass dann niemand da ist, der mich mit der Orchidee reden sieht.