Sonnensegler.de

Tief im Sand meine Füße, vergraben im weichen Etwas, das sich so viel besser anfühlt als meine Schuhe. Die Wärme der Frühlingssonne kann ich auf meinen Wangen spüren. Ein gutes Gefühl. Damals, im Winter, als die Heizung nur künstliche Wärme spendete und der Wind den Regen erbarmungslos gegen die Fensterscheiben peitschen ließ, fragte ich mich oft, wie lange ich noch warten müsste. Wenn man den Sommer nicht vergessen kann, erscheint einem die Zeit wie ein langgezogener Kaugummi. Und noch zieht er widerspenstig an mir. Denn da ist Sommer in meinem Kopf. Und Papier vor meinen Händen. Ein Stift mit schwarzer Tinte. Die Pflicht in meinem Kopf, die den Sommer verdrängt und die Wärme abkühlt und erinnert an die wenigen Tage. Rückstand. Nicht genug geschrieben und erinnert um zu wissen. Nur eine vage Vorstellung und der tiefe Glaube an das Durchkommen, denn das hat es immer gegeben. Das erste Ziel und das nächste, Stück für Stück, einen Fuß vor den anderen. Mit einem Ziel vor den Augen fällt es leicht, sagt man. Mir fällt es schwer.

Eine Ablenkung ist die Fähigkeit des Verstandes, unwichtiges dem vermeintlich wichtigen zu präferieren. Bewusste Täuschung. Gedankliche Aufschiebung. Selbstschutz. Doch wovor schützen? Vor der selbsterwählten Zukunft?

Die Erkenntnis kommt immer zuletzt. Bis zum Schluss bleibt sie im Verborgenen. Erst der Sommer wird sie ans Tageslicht bringen. Seine Wärme wird auf meinen Wangen ruhen. Den Kopf frei wie ein Vogel im Gleitflug über den marineblauen Ozean.

(Kosheen – All in my head)