1) Du bist grade frisch verliebt und dein Freund hat die romantische Vorstellung von einem idyllischen Spaziergang über den Weihnachtsmarkt, verbunden mit Ständeshopping und Backfisch essen. Das einzige Problem sind die vielen überflüssigen Menschen die da sonst noch rumlaufen.
2) Du bist passionierter Glühweinfan und kannst es nicht ertragen, Weihnachten traditionsgemäß zu feiern ohne den ersten Glühwein mit deinen Freunden getrunken zu haben. Dass der Glühwein eigentlich nach nichts schmeckt und nur 0,5 % Rum enthält ist dabei Nebensache. Die Geste zählt.
3) Du bist Mutter oder Vater einer kinderreichen Familie. Man trifft sich mit der Familie der Kindergartenfreunde und diskutiert über unangemessene Weihnachtsgeschenke und die aktuellen Kinderkrankheiten. Währenddessen ziehen dich deine Kinder am Ärmel über den Weihnachtsmarkt und schreien alle paar Meter “Das will ich haben!!!”. Weil’s ja sonst nichts gibt was mehr Freude bereiten könnte. Und Opfer bringen muss nunmal sein.
4) Du bist ein traditionsbewusster Mensch und hast schon im Sommer bei der WM drei Fahnen beim Public Viewing geschwenkt und zwei an deinem Auto montiert. Du betrachtest es als deine Pflicht, in aller Ruhe und in aller Besinnlichkeit zwischen den Ständen herzulaufen und die Dinge zu betrachten, die dir jedes Mal das Herz öffnen. Weihnachten ist Tradition, und alles was dazu gehört ist Teil davon. Am wichtigsten ist, dass man das Ganze genießt. Die kreischenden Kinder vom zuvor beschriebenen Paar fallen dir schon gar nicht mehr auf. Die Kunst des Ausblendens eben.
5) Du bist Single und Student. Du bist einer dieser Single die es nicht ertragen können an Weihnachten alleine zu sein. Deswegen ist der heimische Weihnachtsmarkt genau der richtige Ort, um a) den anderen Pärchen neidisch hinterherzuschauen und b) dein Stylingtalent unter Beweis zu stellen und an jedem Bierstand einen nett wirkenden Typen anzuquatschen, mit dem Standard-Anmachspruch “Gibst du mir einen Glühwein aus?”
Fazit: Wer Stress, Hektik und Chaos sucht, ist auf dem Weihnachtsmarkt genau richtig platziert. Zudem kann man genügend Süßigkeiten in sich reinstopfen. Zur Ablenkung natürlich. Und dann aber sagen, dass es einem wirklich schmeckt. Ich bin nicht im Allgemeinen gegen Weihnachtsmärkte. Und diese Auflistung entstand nach einem Telefongespräch mit meiner besten Freundin über das Thema (na was wohl…) “Männer”. Aus der Frustration heraus wird einem dann bewusst, dass es frustrierende Dinge gibt, die man tatsächlich lieber macht als sich mit Männern zu beschäftigen: Auf den Weihnachtsmarkt gehen und Glühwein trinken. Ja, so weit sind wir schon gekommen.