Die Sonne ist längst untergegangen, doch die Luft steht. Über dir die Sterne, am dunklen Himmel angeklebt, in deiner Hand ein kühler Cocktail, du liegst in einem Liegestuhl und genießt das Zirpen der Grillen. Eben habt ihr den Grillabend ausklingen lassen, im Hintergrund Wellenrauschen und vertraute, gedämpfte Stimmen. Es ist Nacht über Griechenland. Jemand hat Ian Pooley aufgelegt und dein Blick verschwimmt langsam in den Fackeln am Wegesrand, die tiefe Schatten über die karge Fläche werfen. Du weißt, auch morgen wird dich wieder ein angenehmes Bad im Meer erfrischen, die Sonne wird unerbittlich vom Himmel brennen, aber es wird gut sein. Weil es Sommer ist, und das hier ist besser als alles was du je gekannt.
So oder so ähnlich erinnere ich mich an meinen ersten und bisher auch letzten Griechenland- Urlaub auf Korfu. Nie vergessen werde ich dabei die Campingplatz-Party, die eigentlich eine Strandparty sein sollte, aber gefunden haben wir sie letztendlich doch. Warmes griechisches Bier, mehr Leere als Party, ein bekiffter DJ, der irgendwann David Gray’s “Please forgive me” im Remix auflegt, das sich fortan in dein Hirn einbrennen wird.
Ah…wenn ich Chillout mit Bossa Nova- und Dub-Klängen höre, muss ich unwillkürlich an: SOMMER denken. Freiheit. Chillout. Einfach nur daliegen und magnetisiert in den blauen Himmel schauen, bis man schon ganz durcheinander ist. Abends gut essen und danach am Strand Purzelbäume schlagen. Die Füße umspülen lassen bis sie ganz eingesunken sind. Südfrankreich oder Griechenland oder Spanien oder wo auch immer, die wichtigen Elemente sind: gute Freunde, Sonne, der blaue Ozean, Sand, gute Musik, viel Ruhe, gutes Essen und jede Menge Spaß und Party. Eben der absolute Chillout-Urlaub. Warum ich das ausgerechnet jetzt schreibe? Weil ich eben Ian Pooley und St Germain aufgelegt habe und mich jetzt danach sehne, nach den warmen Tagen. Ich bin ein Kind des Sommers. Der Winter darf ruhig schnell vorübergehen 🙂
Das erste Mal kam ich übrigens mit Chillout, Ambient und all seinen Variationen über BFBS Radio 1 in Berührung, dem Radiosender habe ich von der neunten bis zum Abi durchgehend jede Nacht gelauscht: Club Culture, Ministry of Sound Sessions jeden Freitagabend (der Hammer!!- mit Live- Übertragungen von Ibiza, wo Paul van Dyk auflegte!!!), Groove Collective (da lief auch viel Jazz), und natürlich all die Chillout-Abende. Hab früher eben auch alles auf Kassette aufgenommen was nicht zu erkennen war, um die Texte bloß mitzuschreiben und später im Plattenladen wiederfinden zu können. Verständlich, dass ich einer der dankbarsten Menschen war was Lyrics-Suche im dann neu entstandenen Internet anging ^^ BFBS holt einen an diesen Abenden immer runter oder bereitet einen stimmungstechnisch auf den noch kommenden Partabend vor 🙂 Vermutlich ist der Sender auch der Grund, warum sich mein Englisch dann so gefestigt hat. Ein großes Dankeschön also an BFBS Radio 1 for forming my music taste and language *g* Ich muss unbedingt mal zuhause gucken ob ich diese Kassetten noch find…
Und jetzt wieder…back to chillout 😉